Textgedichte

Gedichte, die zu Textgedichten werden – ein kommentierender Schreibvorgang

das erste Gedicht

eben hörte ich noch ein Geraune
aus stimmen ertönten
lettern im Strom
die Gedanken geben
wörterlang das neue

9 Antworten auf „Textgedichte“

    1. aussi les langues écrites
      qui me rapprochent et
      cette idée des langues sans frontières
      génétiquement de nsjyzhizqd
      pour l’email
      céllule internet spéciale
      mais d’où?

    1. Annette! Link! als ich sah, dass unter anderem die englische nähmaschine diese Zeilen kommentierte, dachte ich an textgewebe, teppich, flicken, einnähen der restlichen fetzen, die uns bleiben und damit die kälte, das coole neue auf kunststofffasern gewobene geflickte verbrennbare unflickbare neu zu erwerbende obsolet gewordene und demütige freude ohne reue an der nähmaschine heute etliches geflickt.

  1. das zweite Gedicht

    konnte ich denn in den dunklen augen der erinnerten
    die stimme erhören, die klang, als ob sie
    mir aufgeschrieben würde im reden
    zurückgeben die bilder
    in der neuen schrift, die ich mochte

    1. das Textgedicht

      vage mochte ich mich erinnern an die überbleibsel der stimmen
      im ausdruck der erinnerten
      klangen sie im gedächtnis widerhallten im raum der erinnerung und
      gaben sie sich frei
      aufgeschreiben notiert während des redens in lettern in bildern
      was aufgrund der schrift
      die buchstaben in wörtern waren von neuem
      gemocht geliebt gebraucht

      1. das zweite Textgedicht

        nur schemenhaft habe ich das sehnen nach den resten der schwingenden vokale, die präsentiert im zeitraum der erinnerung sind, erspürt; wie sie an unvergessenes anklingen im widerhall der weiten unberührten ebene ohne hindernis freigegeben, erbeutet als zaunpfähle in eingezäunten wortbewegungen; schauend wie sie ausbrechen könnten als weidegut immer wieder von neuem ersehnt, in projektionen verwandelt und genutzt werden.

        1. das dritte Textgedicht

          Licht-Sonar
          ausschliessend in silhouette fasste ich den sog nach den überbleibseln der noch klingenden stimmlaute, die präsent sind im erinnerungsgefäss; das anklingen gelingt im gedächtnis erfasstem hin und her ungehalten im takt ungehindert im freien; ich erahnend ihren ausbruch – im innehalten kommen sie hervor, geworfen auf die leinwand, transparente textfolie, magisch aus dem wasser aufgetaucht und durchleuchtet.

          1. das vierte Textgedicht

            Wellen-Wellen
            grenzziehend von licht und schatten im riss des inneren bretts fing ich ein die anziehung der reste stimmlicher überbleibsel als gegenwärtige laute, die als blaupause in den gedanken schweben; das übereinstimmen hat den erfolg für sich immer wieder im ungestümen takt, der ungehindert im freiraum sich bewegt; und da werde ich der übersteuerung gewahr und halte inne, da erscheinen sie auf das transparent geworfen, wörterdurchsichten, zaubernd aus dem unsteten gemisch an die luft sowie das licht durch sie tritt.

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